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Soviel Kraft wie nötig

Iris Buckert aus Fürstenberg erzählt von Krisenzeiten in der Landwirtschaft sowie von Sorgen bezüglich des Klimawandels

 

Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst verlassen!“

 

 

 

Dieses Zitat von Dietrich Bonhoeffer kann Ansporn und Widerstandskraft in Krisen geben! Während der Corona-Pandemie, aber ebenso bei Alltagsproblemen und oder anderen existenziellen Ängsten.

 

Generell bin ich gerne ein Landei. Zurzeit bin ich regelrecht froh, in unserer dünn besiedelten Region leben und arbeiten zu dürfen. Tatsächlich geht der Arbeitsalltag auf unserem Milchviehbetrieb mit Biogasanlage fast uneingeschränkt weiter.

 

Als Landwirte haben wir bereits einige Krisen, sogar Seuchen und die damit verbundenen Existenzsorgen durchstanden. Erinnern sie sich noch an BSE - der vermeintliche Rinderwahnsinn! Nutztiere, aber auch wildlebende Tiere sind gefährdet durch Epidemien wie Vogelgrippe, Blauzungenkrankheit, Q-Fieber und andere Viruskrankheiten, die immer wieder auflodern. Zurzeit grassiert die Angst vor der ASP – Afrikanische Schweinepest, die bereits in unseren Nachbarländern Polen und Belgien herrscht. Hygienemaßnahmen und Impfungen sind notwendig um Ansteckungen zu vermeiden und Tiere zu retten, und auch den landwirtschaftlichen Betrieb.

 

Immer wieder schwanken die Erzeugerpreise bei steigenden Betriebsmittelkosten. Zunehmend durchleben Landwirte Krisen, die sie dazu zwingen ihre berufliche Existenz aufzugeben!

 

Schuld daran sind nicht nur Viren, sondern auch bürokratischen Hürden und wechselnde politische Regierungen. Neue Parlamente verändern Gesetzesauflagen schneller als die zuvor erteilten überhaupt in der Praxis umgesetzt und gefestigt werden können.

 

 

Diese Widrigkeiten nehmen uns oft die Freude an unserer eigentlich schönen Arbeit mit und in Gottes Natur.

 

Viel lieber möchten wir selbständig und unabhängig arbeiten, nicht am Tropf von Politik und Subventionen hängen.

 

Zusätzlich zu diesen Herausforderungen fühlen sich viele Bauern und ihre Familienangehörige, die konventionell wirtschaften und Nutztiere halten, durch Populisten und Medienhetze in TV, Zeitungen und Internet stark belastet.

 

Ja, da kommen schon einige Krisen und Existenznöte zusammen. Da braucht es Widerstandskraft!

 

Die Notlage der Corona-Pandemie braucht auch viel Widerstandskraft! Um die zu stärken, forschen weltweit Wissenschaftler nach einem Impfstoff.

Ich bin zuversichtlich, dass dieser bald gefunden wird, gerade weil es eine globale Krise ist.

 

Diesen weltweiten Zusammenhalt brauchen wir dringlich, besonders für die nachfolgenden Generationen, in Bezug auf unser Weltklima! Die zunehmende Erwärmung ist beängstigend zu spüren!

 

Das dritte Jahr in Folge herrscht auch in unserer Region bereits eine extreme Trockenheit im Frühling. Gerade in dieser Wachstumsphase ist Regen besonders wichtig für die Pflanzen.

 

Anfang April herrschen bereits Tagestemperaturen wie im Sommer, was den ohnehin ausgetrockneten Boden zusätzlich ausmergelt.

 

Wer bisher noch dachte, dass es nur eine Klima-Krise ist, muss nur nach unseren Wäldern schauen. Die Corona-Krise ist eine Notlage! Aber die Klima-Krise wird zur Klima- Katastrophe werden,

wenn nicht endlich weltweit gegen die Erderwärmung gehandelt wird…

 


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